Wumms oder Wümmschen?

Der Verein KINDERreich in Bayern e.V. bewertet das Konjunkturpaket

Über Wochen und Monate war Deutschland nahezu lahm gelegt – wirtschaftlich, aber auch hinsichtlich des sozialen Lebens: Theater, Kinos, Fitnessstudios, Schwimmbäder, aber auch die Schulen wurden von ein auf den anderen Tag geschlossen. Insbesondere für die Familien war diese Situation eine besondere Herausforderung, mussten doch auf einmal der Beruf, das tägliche Leben und das so genannte „Homeschooling“ vielfach innerhalb der Familie bewältigt werden. Die Bundesregierung hat dieser Tage nun das milliardenschwere Corona-Konjunkturpaket verabschiedet, um alle Bereiche wieder anzukurbeln.

Besonders erfreulich ist hierbei, dass nicht nur die Wirtschaft, sondern auch Familien Berücksichtigung finden. So wird es unter anderem pro Kind einen einmaligen Kinderbonus von 300 Euro geben, die Kapazitäten bei Kinderkrippen, Kitas und Kindergärten sollen erweitert und der Ausbau von Ganztagsschulen und Ganztagsbetreuung beschleunigt werden. Zudem ist geplant, den Entlastungsbeitrag für Alleinerziehende, befristet auf zwei Jahre, zu erhöhen. Alexandra Gaßmann, Vorsitzende des Vereins KINDERreich in Bayern e.V., freut sich, „dass bei diesem Konjunkturpaket auch Familien in den Fokus gerückt werden. Gerade für kinderreiche Familien ist die Coronazeit unserer Meinung nach nämlich eine besondere Herausforderung. Das fängt schon beim Einkaufen an, wo viele kinderreiche Familien angefeindet wurden oder sich an der Kasse  mit dem Kindergeldbescheid ausweisen mussten und geht bei den Finanzen weiter. Denn oftmals verfügen die Familien in dieser außergewöhnlichen Phase nicht über ausreichend Mittel, um die Probleme beispielweise beim Homeschooling zu lösen. Jemand, der drei Kinder hat, hat eben nicht automatisch auch drei Computer oder Laptops. Hier wurde das ‚Lernen zuhause‘ dann zeitweise ein echter Drahtseilakt.“

Und genau an diesem Punkt besteht in den Augen von Gaßmann auch noch bundesweit Nachholbedarf: „Dass Deutschland in Sachen ‚Digitalisierung der Schulen‘ nicht in der obersten Liga mitspielt, haben die vergangenen Monate gezeigt. Hier muss im Sinne aller Schulen, Lehrer und Schüler dringend und vor allem zeitnah nachgebessert werden.“

Die bayerische Landeshauptstadt geht hier mit gutem Beispiel voran und bietet nun einen Zuschuss zum Kauf eines Laptops, Tablets oder PCs für hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche. Solche vergleichsweise unbürokratischen Hilfen seien in diesen Zeiten essenziell. Das gelte im Übrigen auch für den Notfallkinderzuschlag, mit denen das Bundesfamilienministerium einkommensschwachen Familien in der Coronazeit unter die Arme greift. Und so zieht Gaßmann ein insgesamt positives Fazit: „Uns als Verein für Familien freut es sehr, dass trotz der andauernden Debatte über die Auswirkungen dieser Pandemie für die Wirtschaft die Familien nicht vergessen wurden. Für diese Gruppe ist dieses Paket sicherlich kein Wumms, aber immerhin ein Wümmschen.“

Mehr Links zum Thema:

Weitere Informationen zum Zuschuss zum Kauf eines Laptops. Tablets oder PCs gibt es unter https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Sozialreferat/Themen/Freiwillige-Leistungen/Zuschuss-zum-Kauf-eines-Laptops–Tablets-oder-PCs.html Weitere Informationen zum Notfallkinderzuschlag gibt es unter https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/familie/familienleistungen/kinderzuschlag/notfall-kiz

Kategorien: News

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